Dienstag, 8. September 2015

Vorgeschichte

Als ich im Jahre 1989 nach der Schule meinen Führerschein machte und auf die Fahrstunden wartete stiess ich in der nahen Zeitschriftenhandlung als Zeitüberbrückungslektüre auf die "Oldtimer Markt". Das gefiel mir, das wollte ich auch: ein klassisches Fahrzeug mit geschwungenen Formen, das richtig was hermacht... Leider hatte ich nie genug kleingeld rumliegen um mir mal eben einen zu kaufen... (In restauriert schonmal gar nicht.)

Da man hier auf dem Land aber nicht um ein Auto herumkommt musste es was billiges Praktisches werden. Angefangen hab ich also mit einem 1977er Golf GLS 1,6l mit Automatikschaltung für 400€ von der Oma übernommen. Die Rosteten schneller als sie fuhren und so kamen recht fix die ersten Mängel. Und da man als Schüler auch nicht gerade reich war, sich bei uns aber das ein oder andere Werkzeug fand, wurden Reparaturen eben selbst erledigt. Anfangs eher kleinere Sachen. Kabel erneuern, Radio einbauen, mal Stossdämpfer wechseln o.ä.

Wie ich das erste mal die Bremse selbst wechselte wurde mein Vater kreidebleich. Unbegründet, wie sich herausstellte. So wuchs dann nach und nach sowohl das Können, wie auch Selbstbewusstsein, die Werkzeug- und Betriebsstoffsammlung.
Auch die Fahrzeuge wechselten schnell. Billig kaufen, 2 Jahre fahren, nächster. Nach dem Golf kam kurzzeitig ein BMW 318i M30 leihweise von den anderen Grosseltern, wo ich das erste mal mit Aussentorx-Schrauben in Kontakt kam. Dann ein Mitsubishi L300 Bus bis das Benzin mit ca 1,50DM/l  (haha) bei ca 15-17l Verbrauch für den Studenten unbezahlbar wurde. Dann kamen diverse Golf und Jetta 1 und 2 Spardosen fast alle mit Dieselmotoren (Unipendeln musste Bezahlbar bleiben) von denen der letzte, ein Golf 2 Katalysator-Diesel (wegen Steuervorteil) unsanften kontakt mit einem Vorausfahrenden Fahrzeug hatte. Plan: Einen brauchbaren Getriebe-/ Motorschaden auftreiben und die Mechanik umbauen. Hat gut funktioniert. Musste nur weit mehr umbgebaut werden als gedacht. Das war meine erste Komplettzerlegung. Und die ersten Vielzahnschrauben die ich sah.

Lustiger Nebeneffekt: das Karosseriespenderfahrzeug war ein Benzinmodell. Beim Tüv trug der Prüfer in den Brief und Schein wortwörtlich ein: "Schlüsselnummer nicht mehr gültig" Soweit so gut. Aber weder das Strassenverkehrsamt, noch die Versicherung, noch irgendein Teilehändler ist in der Lage ohne diese verschissene Schlüsselnummer weiterzuathmen. Teilehändlern konnte man noch die Richtige Schlüsselnummer mit auf den weg geben, dann klappte das, aber Strassenverkehrsamt und Versicherung trugen selbst nach entsprechendem hinweis Stur Heil die falsch Nummer inn den Computer ein. (Brauchten irgendeine Nummer und meine korrekte war nicht belegbar. Ich fuhr dadurch also einen Dreckigen Vielfahrerdiesel, bekam aber einen Sparsteuerbescheid für nen Saubermannwenigfahreromabenziner und auch eine entsprechende überaus günstige Versicherungsrechnung... Danke nochmal dafür, ihr Vollhonks... 

Dann kam der 318BMW nochmal, dem mein Bruder das Pleuel durch das Motorgehäuse geschossen hatte, dann ein Fiat Doblo (Neuwagen, nach 4 Jahren Kat durchgerostet und trotz gross und warngelb irgendwie die grösste Unfallzielscheibe des Universums für andere. Rekord: 5 Leute Reingefahren in einem Jahr. Hinterher war eigentlich kein Karosserieteil mehr original. Stosstangen, Achsen, Lampen,... war alles ersetzt...)
Dann ein Fiat Ducato 1, den Bekannte Feinstaubbedingt abgeben mussten. Leider ist der auch nach 26 Jahren den Rosttod gestorben. Schade, feines Auto...

Da meine Frau danach mehr Luxus beim Camping verlangte, begab ich mich anschliessend auf die Suche nach einem Fahrzeug, das einen 2t Wohnanhänger über matschige Wiesen zieht.
Batterieweise Nissans X-Trail und Pathfinder Turbodiesel Probegefahren, Fast überall Rasselnde Steuerketten. Jeep Cherokee und Grand Cherokee (Schrottig oder Teuer) Hyundai, Chevy, ... Reihenweise unbequem, Hässlich, völlig Verschlissen, überteuert o.ä.
Und wenn ich nicht zufällig viele Kommentare, die sich sehr zufrieden mit dem Ford Explorer 2 zeigten gefunden hätte, Würde ich wahrscheinlich heute noch nach einen grossen sparsamen Geländewagen <5000€ suchen.

Dass ich mir damit auch eine Baustelle einhandle war mir schon klar, aber jetzt nach einen Halben Jahr weiss man die Schwachpunkte und was man dagegen macht.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen